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Erst am Vortag ist sie von Mallorca zurückgekehrt, wo sie in Santanyi ein Haus gebaut und eingerichtet hat. Nun steht Britta Becker am Fenster ihres Feriendomizils in Archsum und mag den Blick kaum lösen vom Feld gegenüber, auf dem der kräftige Wind die Gräser so beständig wogen lässt wie das nahe gelegene Meer. "Hier ist jeder Tag anders. Ich kann mich einfach nicht sattsehen an den immer neuen Bildern ", sagt die Gestalterin. Britta Becker liebt die Natur. Und sie liebt die Nordseeinsel, weil sie hier ganz ungestört sein kann. Dass es ihr jedoch recht schwerfällt, wirklich zur Ruhe zu kommen, gibt sie unumwunden zu. Den Tatendrang schiebt sie zum Teil auf ihre Sportlervergangenheit als Hockeyspielerin zurück, in der sie ständig aktiv und unterwegs war. Andere mögen dafür die vielen Ideen ausmachen, die sie ständig entwickelt, seit sie professionell Räume und Häuser in ganz Europa gestaltet. Aktuell beschäftigt sie vor allem ihre neue Lifestyle-Marke "Twelve by Britta Becker". Die Rückennummer, die die ehemalige Nationalspielerin in 231 Länderspielen - darunter drei Olympischen Spielen - auf dem Trikot trug, steht für eine eigene Kollektion aus Mode- und Home-Accessoires.

Sie selbst hat an diesem Morgen eine weite Hose aus cremefarbener Bouclé-Baumwolle und einen schwarzen Sweater über einem weißen Tanktop an. Lässiger Lagenlook. "Die Kollektion umfasst neben Home-Accessoires auch Teile, mit denen man sich überall wohlfühlen soll. Auf dem Sofa, auf Reisen und sogar beim Ausgehen. Ein Zuhaus-Gefühl schaffen, das gehört definitiv zu den Talenten der Wahl-Hamburgerin, die sich vor einigen Jahren mit "Britta Becker Studio" selbstständig gemacht hat. Das spüren auch diejenigen, die ihr Sylter Heim besuchen, in dem alles unangestrengt und selbstverständlich wirkt. So perfekt unperfekt eben, wie sie es mag. Skandinavisch anmutende helle Farben - viel Weiß und Grau - sowie klare Linien und Naturmaterialien dominieren. Die Möbel, ein Mix aus Alt und Neu, Kissen und liebevolle Details schaffen eine Atmosphäre, die die Unternehmerin mit "Cozy Comfort" und "Lightness of Living" umschreibt. Hier im Norden darf man getrost gemütlich dazu sagen.

An den Wänden hängen große Schwarz-Weiß-Fotografien von der Insel. Persönliche Lieblingsmotive, die Britta Becker alle selbst aufgenommen hat. In ihrer Hockey-Laufbahn habe sie kaum Zeit für richtige Ferien gehabt. Mit ihrem damaligen Ehemann Johannes B. Kerner sei sie anfänglich immer nur für ein Wochenende auf Sylt gewesen. "Wenn ich die Zeit fand, dann im Herbst, zwischen den Saisons, und wenn es hier schon kalt war. Aber das besondere Licht und die Luft sind dafür verantwortlich, dass ich es gleich geliebt habe." Fotografiert hat Britta Becker, die bereits mit zwölf Jahren in der U-16-Nationalmannschaft spielte, schon als Teenager. "Ich hatte eine eigene Dunkelkammer zu Hause." Mit Bewunderung erzählt sie davon, wie sie als Sportlerin für ihre Werbepartner von Größen wie Peter Lindbergh, Ellen von Unwerth und Jim Rakete abgelichtet wurde. Motive von Jim Rakete sollen auch im eigenen "Twelve by Britta Becker"-Store hängen, für den sie ein Geschäft in der Eppendorfer Hegestraße gefunden und umgebaut hat. Wie auch im Online-Shop wird im "kleinen Notting Hill Hamburgs" die Homewear-Kollektion zu finden sein – zeitlose Teile, die in Italien und Portugal gefertigt werden. "Seither sind neue Kollektionen mit mehr Strick dazukommen, aber grundsätzlich sind die Jahreszeiten nicht klar definiert." Ein Ansatz, der nicht nur in der Hansestadt gut ankommt. Unterstützung bekommt Britta Becker von ihrer Tochter Emily, die zwischen ihrem Bachelor- und Masterstudium für die Filialleitung zuständig ist. "Kinder sind ja oft die größten Kritiker", sagt die vierfache Mutter mit einem Lächeln. "Es freut mich umso mehr, dass meine Kinder und ihre Freunde meine Entwürfe so sehr mögen."

Neben der unkomplizierten Mode finden sich on- und offline auch weiche Kaschmir-Plaids, Körbe, Keramik und Kerzen Wohn-Accessoires, die im lebendigen Inseldomizil längst den praktischen Alltagstest durchlaufen haben. Im modernen Hängesessel, gleich neben dem Goldendoodle-Bailey liegt die selbst entworfene Wolldecke. Auf dem Wohnzimmertisch stehen zwei Kerzen, die wie das Plaid den Aufdruck "Peace – Love - Tolerance" tragen. Schlagworte, die man in den vergangenen Monaten recht häufig gelesen hat, und doch folgt Britta Becker damit keinem Trend: "Ich habe mir diese Worte schon vor 15 Jahren auf T-Shirts drucken lassen, weil sie für Werte stehen, die mir wichtig sind." Man merkt ihr an, wie sehr es sie erfüllt, endlich ihre kreative Seite ausleben zu können. "Im Olympiajahr habe ich Abitur gemacht. Schon damals hätte ich gerne etwas wie Architektur oder Design studiert und hatte eine eigene Mappe mit Zeichnungen und Fotografien vorbereitet.“

 

Alexandra Maschewski